MAISON GREIVELDINGER
by Impala67Leon on March 20 2022 01:42 hr CE(S)T Shortlink to this report: [ https://urbx.be/tttm ]
Finding out the location |
very easy |
Access |
very easy |
Safety |
very safe |
Risk of being seen |
very low |
General condition of the place |
very good |
Traces of vandalism |
none or very few |
Good place for taking pictures? |
very good |
Did you see other people? |
none or very few |
Visit date February 4 2022 at 13 hr
Visit duration 3 hours
Wohl einer der bekanntesten Orte in Luxemburg, das Maison Greiveldinger. Ein altes Hofgut am Ende einer Sackgasse. Von der gewaltigen Größe der Farm, bis hin zu den fünf seltenen Fahrzeugen, vier davon der Marke Vauxhall und der fünfte und auffälligste ein amerikanischer Klassiker, ist wohl zu vermuten, dass es den letzten Besitzern Finanziell ziemlich gut ging. Im Haus inneren gibt es immer wieder kleine Hinweise darauf, dass die früheren Bewohner wohl auch Deutsch sprachen, oder sogar deutscher Abstammung waren. Bei meinem ersten Besuch im August 2020, war das Gelände stark zugewachsen, sodass man nur wenig Gesamtüberblick, über das ganze Areal hatte. Trotz all dem, ist es eine schöne Location, die zu meinem damaligen Besuch, noch nicht so bekannt bzw. überrannt war und sehr viel puren Verfall bot.
Es war knapp ein einhalb Jahre her, seit meinem ersten Besuch im Maison Greiveldinger. Da dieser Ort, ähnlich wie Château Hohner, in meinen Augen aber irgendwas faszinierendes hat, kehrte ich noch einmal zurück, um mit eigenen Augen sehen zu können, was sich wieder alles verändert und geändert hat. Tatsächlich hatte sich dieser Ort in der letzten Zeit, als ein wirklicher Hotspot für Urbexer entwickelt, was mir ehrlich gesagt sogar, wahnsinnig große Sorgen bereitete.
Der beste und ruhiste Zeitpunkt, war wie immer die Mittagszeit und genau diese, wählte ich auch für meinen Besuch aus. Doch gleich am Eingang der Location, gab es ein kleineres Problem, denn an dem letzten Bewohnten Haus vor dem Maison Greiveldinger, waren Arbeiter gerade damit beschäftigt, jenes zu renovieren. Dies gestaltete mir den Einstieg, als etwas schwierig. Ich wartete den ungestörtesten und unaufmerksamsten Augenblick ab, und schlich mich unbemerkt, auf das Gelände.Nachdem ich es nun endlich, unbemerkt auf das innere des Geländes geschafft hatte, war ich erst einmal sehr erstaunt und überrascht. Denn kaum zu glauben, wie die Jahreszeiten teilweise die Ortschaften, auf verschiedenste Art und Weisen verändern. Nicht nur von der Optik her, wie ich es bei Monastere Antoinette sehen durfte und wahnsinnig positiv überrascht war, wie sich dieser Ort, von dem Empfinden und der Aura her, von einer Jahreszeit zur anderen verändert, und eine neue Note, durch das Wachstum und Farbenbild der Blätter bekommt, und zu einem Gesamtkunstwerk verschmilzt. Man könnte fast meinen, der Ort zieht dazu, jedes mal ein neues Gewand an und verblüfft, mit einzigartiger neuer Ausstrahlung und Wahrnehmung. Zwar war das mit der Optik, auch bei dem Maison Greiveldinger der Fall, jedoch weniger auf die Blätterpracht an sich bezogen, auch wenn Sie dazu einen enorm großen Teil beitrugen, sondern eher auf die Gesamtgröße der Location. Es war faszinierend zu sehen, wie die Farm bei meinem ersten Besuch im Sommer, kaum zu durchdringen und zu erkennen war und jetzt im Winter plötzlich, mir die gigantische Größe und vorallem die wahnsinnige Länge, dieses Anwesens urplötzlich klar wurde.
Sehr unerwartet, war auch der Zustand der diversen Fahrzeuge, die die Farm zu bieten hat. Ich hatte sehr damit gerechnet, dass in den ein einhalb Jahren meines letzten Besuches, der Vandalismuspegel sehr fortgeschrittenen war und ich die Fahrzeuge, in einem grauenhaften Zustand wiederfinden würde. Tatsächlich traf diese Vorstellung, doch nicht zu. Zwar waren die Autos sehr angeschlagen und demoliert, jedoch geschah dies nicht, durch Menschenhand oder Menschliche Miteinwirkungen, sondern einzig und allein durch feinsten Verfall. Der schlimmste Augenblick des Verfalls war wohl, als der Scheunendachträger nachgegeben hatte und in die Tiefe stürzte, ausgerechnet auf den Amerikanischen Klassiker. Zwar ist dieser Vorfall, bestimmt schon seit geraumer Zeit passiert, trotzdem lässt er einen immer wieder, stillschweigend im inneren Ruhen. Denn wie er nicht nur das Dach der Scheune, sondern eher viel mehr das Dach des US Cars zertrümmerte, ist ein schreckliches Bild, was man nicht lange mitansehen kann. Seither hält das Scheunendach nicht mehr dicht und somit, läuft eine rostige und trübe Brühe am Dach hinab und tropft, auf die drei Vauxhalls in der Scheune. Diese Rostbrühe hinterlässt auf den Vauxhalls so schlimme Flecken, dass es einem nicht sicher ist, ob es nun wirklicher Rost, oder doch nur Flecken, des undichten Daches ist. Eine Frage lässt mir jedoch trotzdem keine Ruhe, wo ist dieser Dachträger eigentlich hin gekommen?
Tatsächlich war das Innere des Farmhauses, genauso wie die Scheune mit den Fahrzeugen, in einem kaum durch Vandalismus gezeichneten Zustand, was mich sehr überraschte. Einige der einprägsamen Gegenstände, waren sogar noch an dem genau identisch gleichen Fleck, wie ich Sie ein einhalb Jahre zuvor antraf. Zwar bemerkte man bei genauerem Hinsehen, dass einige dieser Gegenstände doch, durch die vergangenen Zeiten der Witterung, es nicht schutzlos überlebten und einen weiteren Fortschritt des Verfalls angenommen haben. Andere wiederum, wurden wohl doch mitgenommen oder entwendet, aber sind keinesfalls in Vergessenheit geraten.
Das gesamte Anwesen, hat stark in der Zeit des leerstands gelitten. Das Gebäude selbst, ist nur noch mit großer Vorsicht zu genießen, ganz besonders das obere Stockwerk. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die letzten Träger, sowie die restlichen bisher noch nicht durchgebrochenen Holzbretter, in sich zusammenkrachen und das Farmhaus mit samt der Fahrzeughalle, unbemerkt von einem auf den anderen Moment, auf tragische Weise zusammenstürzt.
Obwohl der enormen Größe des Gebäudes von außerhalb und ebenso des Geländes, wird man über die Größe des Hausinneren, sehr überrascht sein, denn diese täuscht wahnsinnig. Der Wohnbereich selber ist sehr klein, beziehungsweise nicht gerade sehr geräumig und keineswegs gut belichtet oder ausgeleuchtet, trotz das Er auf 3 Etagen verteilt ist. Während sich im Erdgeschoss, das Wohnzimmer mit dem damaligen Esszimmer einen Raum teilt, liegt gegenüber die Küche und das Badezimmer, sowie der Heizraum. Im oberen Stockwerk wurden die Räumlichkeiten weitgehend, als Schlafzimmer genutzt, hier findet man auch die einzig interessanten und persönlichen Gegenstände, der letzten Bewohner und ebenfalls ein paar kleine Anhaltspunkte, bis wie lange sie noch hier lebten und seit wann, es dann wohl verlassen wurde. Das letzte Stockwerk und somit das Dachgeschoss, wurde als typischer Abstellraum genutzt, so wie man es eben, von typischen Dachboden her kennt. Der komplette restliche Raum, wurde zum einen als Werkstatt, genauso wie Arbeitsplatz und zum anderen, als Autounterschlupf, sowie Scheune zur Unterbringung von der Ernte genutzt. Genau dies, war ebenfalls einer der faszinierenden und nicht für möglich haltenden Dinge, die die Farm zu bieten hatte. Es ist erstaunlich zu sehen, wie die letzten Bewohner, doch auf engem Raum wohnten, während Sie für ihre persönlichen Fahrzeuge und Hauseigene Werkstatt, einen riesigen Platz auf dem Grundstück schufen.
Wie so oft, so auch hier, stellt sich wieder einmal die Frage, wieso würde jemand nur so eine gigantische imposante Farm, urplötzlich von heute auf morgen verlassen, genauso wie verkommen lassen und sowohl die Einrichtung, als auch die Fahrzeuge zurücklassen. Eines was mir bei meiner Besichtigung sofort auffiel war, dass es keinen geteerten, beziehungsweise betonierten Weg auf dem gesamten Grundstück gab. Entweder war dieser schon durch die Zeit des leerstandes, so unter dem Laub der Blätter verschwunden, dass man einiges wegkehren, oder viel mehr wegschaufeln müsste, um wieder auf einen betonierten Weg zu stoßen. Andererseits könnte es tatsächlich sein, dass es so einen geteerten Weg, oder eine asphaltierte Straße nie gab, was auch die Bäume und Sträucher erklären würde, aber wie wurden dann die Fahrzeuge bewegt und wie wurden Sie dann hinten in die Halle gefahren. Ebenfalls sehr faszinierend, war der inzwischen entstandene See, der sich direkt im Hof des Anwesens gebildet hat, der dies jedoch, noch einmal alles untergräbt. Könnte womöglich Das, der Grund für das plötzliche verlassen, dieser Farm gewesen sein. War die Farm vermutlich schon so in die Jahre gekommen, sodass Sie nicht mehr auf dem neusten Stand war und man die Kosten zur Renovierung, sich nicht mehr hat leisten können. Ob genau Dies, wohl der Grund für den leerstand des Maison Greiveldinger war, oder es sich doch, um eine ganz andere Geschichte handelt, werde ich nun zu Ende erzählen.
Nachdem der Bauernhof samt Mühle um das Jahr 1900 herum von der Familie Greiveldinger errichtet wurde, vergingen 90 glückliche Jahre, in dem die ganze Familie darin wohnte. Die Zeit vergehte & zum Schluss lebte nur noch Herr Greiveldinger selbst, alleine bis zu seinem Tod im Jahre 1992 in dieser großen Mühle. Nach seinem Tod stand der Bauernhof mehrere Jahre zum Verkauf, doch keiner interessierte sich für Ihn & somit, fand sich nie ein Käufer. Inzwischen interessieren sich nur noch Mutter Natur & einige Urbexer für diese alte Farm. Trotz der vergangenen 30 Jahre des leerstands, ist dieser Lost Place immer noch ein Highlight. Vorallem wegen den 5 Fahrzeugen, beim dem es sich um 3 identische 1970 Vauxhall Cresta PCs handelt (wobei es sich bei einem davon sogar um die Luxusausführung Viscount handelt) & diese ausschließlich in Belgien, Frankreich & Luxemburg zum Verkauf standen. Tatsächlich wurden diese Fahrzeuge, die die Spitzenmodelle der Automarke Vauxhall (baugleich mit Opel) waren, nur streng vertraulich & unter enormen Verschluss, bzw. unter größter Geheimhaltung verkauft. Somit sind diese 3 Vauxhalls richtig einzigartige Raritäten, die inzwischen sehr selten & nur noch schwer zu finden sind. Ein weiteres Auto dieser Marke stand in der Garage, bei dem es sich diesmal, um ein noch älteres Modell & zwar um einen 1960 Vauxhall Cresta PA handelt. Das für mich schönste & imposanteste Fahrzeug jedoch, war der vermutliche Daily Driver, den Herr Greiveldinger wohl in seinen letzten Jahren noch fuhr & der in der Scheune sofort herausstichte, genauso wie unter all den Britischen Vauxhalls, irgendwie fehl am Platz wirkte. Hierbei handelt es sich um einen US-Amerikanischen Klassiker. Ein 1980 Chevrolet Monza Towne Coupe, der wahrlich in meinen Augen den Blickfang dieses Lost Places verkörperte.
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